Seit 2018 studiert Leandro Cultraro an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 2023 wurde er mit dem Paul-Heinrich-Ebell-Förderpreis für Malerei ausgezeichnet. 2024 war Cultraro Preisträger des Akademiepreises für Malerei der ABK Stuttgart. 2024/25 erhielt er ein Fulbright-Stipendium für einen künstlerischen Aufenthalt an der California State University in Chico USA. Flowers for friends

Blumig lädt Leandro Cultraro mit neuesten Arbeiten in diese sommerliche Ausstellung ein und verwandelt das Museum im Kornhaus Bad Waldsee in seine Bühne.

Es begegnen uns dort bereits aus seinen früheren Werken bekannte Figuren und Tierwesen, die sich diesmal in vegetabilen Räumen, Natur, Landschaft oder floralen Arrangements bewegen. Sie fordern uns auf, die Geschichten hinter den Bildern zu erkunden. Cultraro erzählt, oft in märchenhafter Anmutung, von sozialen Gefügen, Alltagsmomenten, Fragen nach Herkunft und Zugehörigkeit sowie unseren Beziehungen zur Natur. In den Bildern tauchen Figuren auf, verflechten sich im Bildraum, scheinen sich dann aber auch wieder aufzulösen, ein vielschichtiger visueller Kosmos, der an kleine Theaterinszenierungen erinnert. Die Farbgebung und Gestik der Malerei unterstützt diese Dramatik. Starke Farben kontrastieren ganz malerische Bereiche, fast monochrome Flächen stehen neben subtiler farblicher Vielschichtigkeit und strukturierender Linie. So entstehen spannungsreiche Bildszenen, scheinbar ohne festgelegte Ordnung. Sie folgen jedoch immer einer notwendigen, inneren und malerischen Inszenierung, die der Künstler im Malprozess findet. Eigenständig neben der Malerei präsentieren sich die Holzobjekte Cultraros und betreten die Szene. Als Repräsentant ihres Originals, in Holz nachgebaute Gegenstände, sind sie uns sofort vertraut. Durch ihre monochrome Farbfassung werden sie zum Symbol und weiterem Gegenstand eines folgerichtigen Werkprozesses. Entstanden aus derselben Motivation wie die Bilder, sind sie fassbarer, direkt und konkret greifbar im Raum.

Das Zusammenspiel der plastischen und malerischen Arbeiten des Künstlers als Inszenierung im Ausstellungsraum ist nur folgerichtig, will von uns als Betrachter entdeckt, wahrgenommen und befragt werden.

Text: galerie Lauffer

Ein weißes Haus vor einem Trampolin erzählt uns in „Das erst mal am Leben“ seine Geschichte. Wildcats nutzen in „Leicht auf Asphalt“, „Gib dir Zeit“ und „An dich glauben“ unterschiedlichste Mittel der Fortbewegung. Ein Weiterkommen ist in „Wer hat mein Fahrrad gestohlen“ nicht mehr möglich, dem Truck mangelt es schlichtweg an Radmaterial. Buntfarbig rot, gelb, blau, springen uns diese Bilder in ihrer Direktheit an.

Cultraro erzählt uns in einer Kombination aus malerisch angelegten Flächen, frech ergänzt durch mit schnellem Strich gezeichneten Figuren und Elementen, eine ganz eigene Sichtweise und Geschichte seiner Zeit in den USA. Poppiger und mehr comicartig zugespitzt als in den Arbeiten vor Chico bleibt er seiner Suche nach der Darstellung einer ganz eigenen Wahrnehmung und Natrrativ der Wirklichkeit in seiner künstlerischen Darstellung treu. Von seinen Geschichten kann man einfach nie genug bekommen.

Text: Katharina Lauffer

Streifen, die über den Himmel ziehen. Alle von uns draußen, ohne die Hunderttausend und wir jubeln. Dann bin ich wieder weg.

Der in Arnsberg-Neheim geborene Künstler Leandro Cultraro zeigt in seiner Ausstellung „Bevor wir uns wiedersehen“ neue Malereien und Objekte. Die Ausstellung findet vom 12. Juli bis 2. August in der geschätzten Ateliergemeinschaft „DER BOGEN“ in Neheim statt (Möhnestraße 59, KUNST-WERK 59755 Arnsberg). Seine künstlerischen Arbeiten fangen omnipräsente sowie prägende Vorstellungen, Ideen und Erinnerungen ein. Es geht inhaltlich um Personen, Gruppierungen und Ereignisse aus seinem Umfeld. Auf diese Weise übertragen seine Arbeiten gesellschaftliche Gegebenheiten. Seine Malereien und Objekte spielen mit Farben, Oberflächen, Assoziationen und dem kleinen Spalt zwischen etwas visuell erkennbar machen oder vermuten lassen.

Cultraro studiert derzeit Kunst und Intermediales Gestalten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und wird im August durch das Fullbright-Stipendium nach Kalifornien gehen.